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Demokratie und Aktion

FRIEDENSMARSCH AUF DEN WARTBERG gegen Fackelmahnwache

Bild: v.l.: Milan Kopriva (voc)  und Martin Flasch an der Gitarre  (Foto. R.Neff)

v.l.: Milan Kopriva (voc) und Martin Flasch an der Gitarre (Foto. R.Neff)

Rund 100 TeilnehmerInnen marschierten am 20. Februar 2016 vom Marktplatz zum Wartberg in Pforzheim. Auf dem Plateau beim Wartbergfreibad fand dann eine Kundgebung gegen die alljährliche Fackelmahnwache des rechtsextremen Freudneskreis Ein Herz für Deutschland statt. An den Bäumen hingen bunte Bänder und Plakate gegen die braune Einfalt , die wieder am 23.02. wie alljährlich hier ihre Version der Bombardierung der Goldstadt in den letzten Kriegstagen 1945 demonstriert. Unter den Teilnehmern waren u.a auch Christiane Quincke (Diakonie), Katrin Lechler, Landtagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, BM Monika Müller,  Gerhard Baral, Schmuckjubiläumskoordinator und auch einige Stadträte.. Da OB Gert Hager durch Erkrankung verhindert war, sagte als Vertretung Monika Müller einige Worte zu den Anwesenden, die durch den stark böigen Wind "gebeutelt" waren.  Frau Müller rief dazu auf, auch Flüchlinge als Nachbarn zu begreifen, rechtes Gedankengut sei abzulehnen. In die gleiche Kerbe hieb auch Katrin Lechler, die ebenfalls Stellung gegen die Nazis bezog. Als musikalisches Highlite war wiederum Milan Kopriva (Gesang) und Martin Flasch an der Akustikgitarre zu hören. Milan verlas noch eine Solidaritätserklärung des bekannten Liederbarden Konstantin Wecker, der angefragt war, aber aus terminlichen Gründen absagen musste. (Nun vielleicht klappt es dann 2017?) Konstantin rief in seiner Grußbotschaft u.a.  dazu auf " den Nazis keine Fußbreit Boden zu überlassen.." Es folgten mehrere

Lieder die sich u.a. mit den sog. Dönerbudenmorden befassten und das bekannte Anti-Nazi-Lied von den "Ärzten", Schrei nach Liebe mit dem provokativen Refrain "Arschloch", was zu schmunzeln und Begeisterung im Publikum führte..

Am kommenden Dienstag, 23.2. 16,  geht es dann gegen 18 Uhr auf dem Marktplatz weiter, wo die IgR auch Bestandteil des öffentlichen Programms ist. 

 


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Grußbotschaft von Konstantin Wecker im Original:

 Liebe Freunde, liebe Teilnehmer am Friedensmarsch auf den Wartberg!

„Wer aufrecht geht, ist in jedem System nur historisch hoch angesehen." 1983 hatte ich der Widerstandsbewegung „Die Weiße Rose" ein Lied gewidmet. Ich konnte es über die Jahre vor vielen Menschen singen und halte es nach wie vor für eines meiner wichtigsten. Weniger im Bewusstsein ist der Zusatz in meiner Widmung: „...und all denen, die sich auch heute noch dem Faschismus entgegenstellen, ist dieses Lied zugeeignet." Ich bin mit Herz und Verstand bei Euch.
Kein Fußbreit mehr den Rassisten und Faschisten, kein Zugeständnis, kein Entgegenkommen aus taktischen Gründen.
Wer sich gegen Nazis klar in Stellung bringt, kann in Auseinandersetzungen verlieren; wer ihnen gegenüber jedoch von vornherein Boden preisgibt, indem er z.B. immer härtere Maßnahmen gegen Flüchtlinge fordert, anstatt diesen ohnehin geschundenen Menschen großherzig zu helfen, der hat schon verloren.
Mir graut vor einem Deutschland, in dem sich Terrorfurcht, Flüchtlingszustrom und die zunehmende Enttabuisierung rechter Diskurse zu einem explosiven Gemisch hochschaukeln. Vor einem Land, in dem man Krieg führt gegen den Hass, um dann verwundert mit anzusehen, wie sich aus Krieg neuer Hass gebiert. In dem man ein mörderisches Weltwirtschaftssystem unterstützt, das das Leben für die Menschen im Süden unerträglich macht, um dann entrüstet festzustellen, dass diese Menschen irgendwann aus purer Verzweiflung zu uns kommen.
Man kann Angst bekommen, ja, aber darf sich von dieser Angst auch nicht lähmen lassen, darf nicht nachlassen, den Nazis und Rassisten immer wieder ein klares „Nein" entgegenzuschreien.
In diesem Sinne:
Wenn sie jetzt ganz unverhohlen
wieder Nazi-Lieder johlen,
über Juden Witze machen,
über Menschenrechte lachen,
wenn sie dann in lauten Tönen
saufend ihrer Dummheit frönen,
denn am Deutschen hinterm Tresen
muß nun mal die Welt genesen,
dann steh auf und misch dich ein:
Sage nein!
Ob als Penner oder Sänger,
Bänker oder Müßiggänger,
ob als Priester oder Lehrer,
Hausfrau oder Straßenkehrer,
ob du sechs bist oder hundert,
sei nicht nur erschreckt, verwundert,
tobe, zürne, bring dich ein:
Sage nein!

Konstantin Wecker

20.02.2016

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